Eintagsfliegenlarven und Schwimmkäfer unter der Lupe

Für die Schüler der Realschule Balingen war es letzte Woche wieder soweit. Zum ersten Mal seit den pandemiebedingten Unterrichtsbeschränkungen durften 23 Sechstklässler wieder gemeinsam Outdoor-Unterricht mit Hannes Schurr von der Sparkassenstiftung Umwelt+Natur erleben.

Hannes Schurr erklärt am Bildschirmmikroskop des Umweltmobils Donnerkeil die Anpassungen der Eintagsfliegenlarve an das Leben im Wasser. Bild: Susanne Boka

In Heselwangen suchten Klassenlehrerin Susanne Boka und 23 Schülerinnen und Schüler im Reichenbach nach Kleinlebewesen. Eine willkommene Gelegenheit für die erfahrene Pädagogin, das Unterrichtsthema Wasser durch feldbiologischen Unterricht zu ergänzen.

Im stark strömenden Bach fingen die naturinteressierten Kinder Schwimmkäfer, Schlammschnecken und Hakenkäfer. Schnell füllten sich die Behälter mit krabbelnden, zuckenden und kriechenden Schwimmtieren. Am hochauflösenden Bildschirmmikroskop des Umweltmobils Donnerkeil zeigte Stiftungsökologe Hannes Schurr die verschiedenen Anpassungen der Tiere an den Lebensraum Wasser. Viele haben einen abgeplatteten oder stromlinienförmigen Körperbau, um dem schnell fließenden Wasser wenig Widerstand zu bieten. Andere Tiere sind durch ihre braune Färbung gut getarnt und so vor Beutegreifern geschützt. Viele Insekten wie die Eintagsfliege verbringen als Larve bis zu zwei Jahre im Wasser. Nach dem Schlüpfen lebt das ausgewachsene Insekt nur wenige Tage und wird so ihrem Namen endlich gerecht. Denn die geschlüpften Insekten können keine Nahrung mehr aufnehmen und suchen nur noch einen Partner zur Fortpflanzung, erklärte Hannes Schurr den staunenden Schülern.

Begeistert machten sich die Kinder nach zwei Stunden Bacherforschung wieder auf den Rückweg. Klassenlehrerin Susanne Boka und Naturexperte Hannes Schurr sind sich einig: Der Ausflug hat nicht nur Interesse am Lebensraum Wasser geweckt, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl der Klasse nach der langen Zeit des Distanzunterrichts gestärkt.