Um benachteiligten Kindern unbeschwerte Ferienerlebnisse zu ermöglichen, arbeiten die Sparkassenstiftung Umwelt+Natur aus dem Zollernalbkreis und die Kira von Preußen Stiftung aus Potsdam zusammen. Mit Angeboten rund um die Natur soll das Bewusstsein für die Naturvielfalt geschärft und das Wohlbefinden der jungen Feriengäste gestärkt werden, die mehrere Tage auf der Burg Hohenzollern verbringen. Dieses Jahr erlebt eine Kindergruppe aus Kamenz die Vielfalt der Kleinlebewesen im Reichenbach in Hechingen-Boll.
Sechs Kinder einer Kinder- und Jugendeinrichtung aus der sächsischen Stadt Kamenz stehen gemeinsam mit Stiftungsökologen Hannes Schurr und dem Umweltmobil Donnerkeil vor dem Reichenbach in Hechingen Boll. Die grelle Sommersonne wird sanft vom dichten Blätterdach der Laubbäume abgeschirmt. Plätschernd fließt der Reichenbach in seinem von Tongesteinen gefassten Bett. Die Luft riecht frisch und würzig nach Giersch und Brennnessel, die als Stauden den Uferrand säumen.
Zu Beginn der Veranstaltung erklärt der Naturexperte die Forscherausrüstung, die aus Kescher, Pinsel und einer Wasserschüssel besteht. Dann machen sich vier Jungen und zwei Mädchen mit ihren drei Betreuern auf die Suche nach den versteckt lebenden Wassertieren im Reichenbach. Zaghaft werden die ersten Zehen ins Wasser gestreckt. Dann folgen Füße bis schließlich die meisten Kinder durchs Bachbett marschieren. „Ich habe etwas mit ganz vielen Beinen gefunden“, schreit ein braunhaariger Junge und zeigt aufgeregt auf ein kleines, wuseliges Tier im Kescher. Der Stiftungsökologe nickt anerkennend. „Ein Bachflohkrebs. Davon gibt es hier sehr viele. Die kleinen Krebse haben viele Beine. Ihr Vorkommen deutet auf eine gute Wasserqualität hin.“
Den Kindern macht das Forschen sichtlich Spaß. Aufgeregt stapfen sie durch das Wasser, das rechts und links bis ans Ufer spritzt. Begeistert drehen sie Steine aus dem Wasser um und finden immer mehr Tierarten wie Eintagsfliegenlarven, Dreieckskopfstrudelwürmer und Schneckenegel. Dann kommt die Technik im Umweltmobil zum Einsatz. Alle Funde werden unter das große Bildschirmmikroskop gelegt. Jetzt können die Kinder die Zahl der Beine des Bachflohkrebses zählen. Hannes Schurr bestätigt: „14 Beine!“
Für Martin Schäfer, Vorstandsvorsitzender der Sparkassenstiftung Umwelt+Natur, ist es ein großes Anliegen, das Engagement der Kira von Preußen Stiftung für bedürftige Kindergruppen nachhaltig zu fördern. Er freut sich, dass seit zwei Jahren dieses Engagement zusätzlich mit naturpädagogischen Angeboten der hauseigenen Umweltstiftung unterstützt wird.
Auch Hannes Schurr und die Begleiter der Kindergruppe sind sich einig: Der Aufenthalt in der Natur hat den Kindern gutgetan. Bewegung, frische Luft und tolle Entdeckungen stärken die Wahrnehmung und den Gemeinschaftssinn der Gruppe. Für die Initiatoren und Förderer dieser außergewöhnlichen Stiftungskooperation wurde das Anliegen, mit einem gemeinsamen Projekt Gutes für Kinder tun, erfolgreich umgesetzt.