Viertklässler der Grundschule Schörzingen besuchten das Naturerlebniszentrum der Sparkassenstiftung Umwelt+Natur in Oberdigisheim. Dort lernten sie Tierfelle und Trittsiegel von Waldtieren kennen und gingen im Wald auf Fährtensuche.
Wer hätte das gedacht? Rechtzeitig zum Schulbesuch meldete sich der Winter mit einer fünf Zentimeter hohen Neuschneedecke zurück. Perfekte Voraussetzungen für das Thema „Tierspuren und Schnitzen“, das sich Klassenlehrerin Mirjam Schneider zusammen mit ihren 21 Schülern für diese Veranstaltung ausgesucht hatte. Begrüßt wurde die Gruppe von den Stiftungsmitarbeitern Alexandra Kischkel-Bahlo und Hannes Schurr, die den Kindern in den nächsten Stunden viele Informationen über heimische Wildtiere vermitteln sollten.
Die Schüler blickten Stiftungsökologe Hannes Schurr gespannt an. Zu Beginn der Veranstaltung zeigte der Naturexperte verschiedene Tierspuren aus Gips. „Von welchem Tier stammt diese Spur?“ wollte er von den Kindern wissen. „Ein Wolf?“ Hannes Schurr nickte und beruhigte die Schüler schnell. „Wölfe sind bei uns im Landkreis nicht heimisch und werden auf ihren langen Wanderungen nur zufällig durch Fotofallen entdeckt.“ Dann zeigte Hannes Schurr verschiedene Felle: Die borstige dunkle Schwarte eines Wildschweins, das braune Fuchsfell mit dem langen Schwanz und schließlich verschiedene Marderfelle. Die sind besonders weich. Jungen und Mädchen streichelten immer wieder über den besonders seidigen Pelz des Baummarders mit dem gelblichen Kehlfleck.
Dann ging es endlich raus auf Spurensuche. Warm eingepackt in Jacken und Schals, stapften die Schüler, die an diesem Tag noch von Schulpraktikantin Luisa Päsch begleitet wurden, über eine Wiese. Da gab es im Schnee schon die ersten Spuren zu entdecken: Eine Fuchsspur mit ovalen Abdrücken führte im Zickzack hinauf in den Wald. „Dort ist ein Feldhase gehoppelt“ freute sich Stiftungsleiterin Alexandra Kischkel-Bahlo und zeigte auf ein Trittsiegel mit zwei extrem langen Hinterläufen. Das Langohr hatte außerdem noch ganz andere Spuren hinterlassen – kugelige braune Köttel. Im Wald entdeckte eine Gruppe zwischen Nadelbäumen noch ganz besonderen Spuren. „Die unterschiedlich großen Füßchen, die plötzlich zwischen Bäumen auftauchen und wieder verschwinden gehören einem Eichhörnchen, das seine Winterruhe für einen kurzen Snack unterbrochen hat:“ erklärte Naturexperte Hannes Schurr. Auf der Wald-Tour wurden außerdem noch Haselnussstöcke geschnitten. Aus diesen wurden am Ende der Veranstaltung – ein weiteres Highlight - noch kleine Buttermesserchen geschnitzt.
Die Stiftungsmitarbeiter, Mirjam Schneider und Luisa Päsch freuten sich über die Begeisterung der Kinder beim Fährtenlesen. Sie sind überzeugt, dass „Natur zum Anfassen“ eine Bereicherung des schulischen Lehrplans ist. Denn nachhaltige Outdoor-Erlebnisse fördern das Verständnis für ökologische Zusammenhänge und machen Lust auf noch mehr Natur!