Keine Angst vor Spinnen!

Viele Besucher nahmen in Balingen an einer Veranstaltung über Spinnen mit dem Umweltmobil Donnerkeil der Sparkassenstiftung Umwelt+Natur teil. Sie informierten sich über Körperbau, Jagdtechniken und Lebensweise der Achtbeiner und entdeckten auf einer Exkursion viele Spinnenarten.

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    Gartenkreuzspinne im Fanggläschen
    Gartenkreuzspinne im Fanggläschen
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    Spinnenexkursion am Naturfreundehaus in Balingen
    Spinnenexkursion am Naturfreundehaus in Balingen
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    Unter dem Bildschirmmikroskop werden alle Details der Gartenkreuzspinne sichtbar
    Unter dem Bildschirmmikroskop werden alle Details der Gartenkreuzspinne sichtbar

Wer hat das nicht schon einmal selbst erlebt? Ein schriller Schrei, eine schnell zurück gezogene Hand beim überraschenden Anblick einer schwarz behaarten Hauswinkelspinne. Dieses Exemplar erreicht immerhin stattliche fünf Zentimeter Körpergröße und ist ein häufiger Gast in heimischen Kellern und Garagen. Grund genug für Stiftungsökologen Hannes Schurr, die wuseligen Krabbeltiere genauer unter die Lupe zu nehmen.

Bei strahlendem Herbstwetter begrüßte Hannes Schurr acht Erwachsene und zehn Kinder am Balinger Naturfreundehaus. „Spinnen sind in dieser Jahreszeit leicht zu entdecken“, eröffnete der Naturexperte die Veranstaltung. „Die seidig schimmernden Netze sind im sogenannten Altweibersommer besonders gut zu erkennen. Häufig lassen sich dann die Jungspinnen mit Hilfe von Flugfäden durch die Luft tragen. Die durchsichtigen Fäden erinnern an lange weiße Haare und tragen die zur Klasse der Arachnida gehörenden Tiere kilometerweit zu neuen Lebensräumen.“ Hannes Schurr wies darauf hin, dass nicht alle Spinnen imposante Radnetze wie die Kreuzspinne bauen. Die Baldachinspinnen jagen mit flachen Netzen, die horizontal zwischen Gräsern oder Sträuchern gespannt sind. Manche Spinnen wie die Wolfs- und Springspinnen gehen sogar ganz ohne Netz auf die Jagd und überwältigen ihre Beute als Lauerjäger.

Bevor sich Hannes Schurr weitere Details über die Lebensweise entlocken ließ, gingen Kinder und Erwachsene mit Fanggläschen selbst auf die Suche nach den schnellen Achtbeinern. Am Anfang noch vorsichtig, dann immer mutiger fingen die Naturinteressierten die Spinnen an Geländern, zwischen Gräsern und auf dem Waldboden mit den Fanggläschen ein. Besonders stattliche Exemplare wie eine Brückenkreuzspinne, Wolfsspinne, Gartenkreuzspinne und die große Trichternetzspinne wurden unter das Bildschirmmikroskop des Umweltmobils gelegt. Dort zeigte Hannes Schurr den staunenden Teilnehmern die verborgenen Merkmale der Spinnen: Acht Augen, Spinnwarzen, Tasthaare und die großen Kieferklauen. Letztere benutzen Spinnen, um ihre Beute zu beißen und Gift zu injizieren. „Aber keine Angst - unsere heimischen Spinnen sind für den Menschen völlig harmlos“, erklärte der Naturpädagoge. Und er fügte er hinzu: „Spinnen sind sehr nützliche Tiere, weil sie große Mengen lästiger Insekten vertilgen!“