Meister Lampe auf der Spur

Kinder und Erwachsene besuchten das Naturerlebniszentrum der Sparkassenstiftung Umwelt+Natur in Oberdigisheim. Auf dem Programm stand das Erkennen von Spuren und Fellen heimischer Wildtiere. Anschließend ging die Gruppe selbst auf Fährtensuche im Schnee. Diese Woche hatte es Frau Holle gut gemeint: Rechtzeitig vor dem Tauwetter gab es noch einmal eine ordentliche Portion Schnee rund um Oberdigisheim. Genug, um mit vier Kindern und drei Erwachsenen auf Spurensuche im Wald und auf die Wiese zu gehen.

Zuvor gab es in der Umweltbildungseinrichtung für die großen und kleinen Naturfreunde noch eine Einführung über Felle und Spuren heimischer Waldtiere. Für große Begeisterung sorgte das Fell des Baummarders. Es ist viel weicher als ein Fuchs- oder Hasenfell. Kein Wunder, denn der Pelz des kleinen Raubtiers hat neben dicker Oberwolle noch besonders viele seidige Haare in der Unterwolle. Stiftungsökologe Hannes Schurr machte den Teilnehmern wenig Hoffnung, das scheue Tier zu entdecken. Denn der kleine Kletterkünstler mit dem markanten gelben Kehlfleck lebt sehr versteckt im Wald – ganz im Gegensatz zum verwandten Steinmarder, der in Siedlungen auch gerne Autos besucht. Der Naturexperte zeigte Spurenbilder vom Fuchs, Dachs und Hasen. Letzterer weist eine eigentümliche Anordnung der Vorder- und Hinterpfoten auf, denn die Hinterpfoten „überholen“ beim Hasensprung die Vorderläufe.

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    Die Besucher beim Fährtenlesen
    Die Besucher beim Fährtenlesen
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    Die Spurenkarte
    Die Spurenkarte

Dann ging es raus zum Fährtenlesen. Dafür bekamen alle Besucher eine Karte in die Hand gedrückt, mit der Aufgabe, die verschiedenen Tierspuren im Gelände skizzenhaft einzutragen. Mit kalten Fingern gar nicht so einfach. Schon auf der Wiese begegneten den Naturfans vor allem Fuchs- und Hasenspuren, die kreuz und quer verliefen. Weiter oben am Waldrand gesellten sich auch noch eine Dachsspur mit den fünf markanten Krallen und der Schalenabdruck eines Rehs dazu. Ein Kind entdeckte sogar Hasenkot: Hier hatte Meister Lampe offensichtlich einen Leckerbissen gefunden und eine kurze Pause eingelegt.

Zurück im Naturerlebniszentrum wurde die Karte fertig gezeichnet und alle Beteiligten staunten über die Vielzahl der gefundenen Spuren. Eigentlich nicht überraschend, denn im Winter ist die Suche nach Nahrung besonders aufwändig und es müssen lange Strecken für einen vollen Bauch zurückgelegt werden. Zudem müssen die Wildtiere während der Nahrungsaufnahme immer Ausschau nach Beutegreifern halten.

Hannes Schurr ist davon überzeugt, dass Naturerlebnisse Kinder und Erwachsene nachhaltig begeistern und für ökologische Zusammenhänge sensibilisieren. Denn neben Artenkenntnis gibt es auf den Exkursionen mit der Umweltstiftung immer eine ganze Menge zu entdecken.